Disruptive Innovation mit Design Thinking
Design Thinking ist eine Methode um komplexe Probleme zu lösen und innovative Ideen zu entwickeln. Eine große Innovation ist in vielen Fällen disruptiv. Sie unterscheidet sich radikal von allem was vorher existiert hat und löst ein Problem auf eine ganz neue Art und Weise.
Als Henry Ford die Massenproduktion des Automobils einführte wollten die meisten Menschen nur schnellere Pferde. Die Abstraktion des eigentlichen Bedürfnisses schneller zu reisen führte zu einer disruptiven Innovation.
Seit einigen Jahren wird Design Thinking als eine Methode gehandelt, mit der disruptive Innovationen systematisch hergestellt beziehungsweise zumindest wahrscheinlicher werden können. Der Einsatzbereich erstreckt sich von Produkten über Dienstleistungen bis zu Prozessen.
Prozess - Design Thinking Einsatz in der Praxis
Viele große Unternehmen (z.B. SAP) haben die Design Thinking Methode als festen Bestandteil in den Produktentwicklungsprozess aufgenommen.
Wichtige Parameter für die Entstehung von Kreativität
- Geeigneter Team-Space (innovative Atmosphäre, Kreativwerkzeuge)
- Notwendiges Mindset für eine unbefangene Denkweise
- Kreative Teamkultur (sehr gute Feedback und Kommunikationseigenschaften)
- Unterschiedlichkeiten bei den Teilnehmern (Diversität)
- Kreativwerkzeuge (Personas, Storyboards, Klebezettel, etc.)
Leitwerte
- Wünschbarkeit - Der Prozess startet immer beim Menschen (Mensch vor Technik).
- Umsetzbarkeit - Die Umsetzbarkeit darf nicht außen vor gelassen werden.
- Wirtschaftlichkeit - Die wirtschaftlichen Aspekte (Kosten, Vermarktung, etc.) müssen berücksichtigt werden.
Vorgehensweise
- Identifizieren - Die richtige Fragestellung finden und das Betrachtungsfeld festlegen: Was ist die tatsächliche Herausforderung die zu bewältigen ist? Wer sind die Stackholder (betroffene Personen)? Welchen Wirkungsbereich hat das Problem (Orte, Zeiträume)?
- Verstehen - Das Feld erforschen und Einsichten gewinnen (neutral beobachten und Empathie aufbauen): Wie erleben die Betroffenen das Problem? Was sagen, fühlen und denken sie dabei?
- Beobachten - Eine synthetische Perspektive einnehmen (eine Persona identifizieren und beschreiben): Wie sieht eine abstrakte künstliche Sicht einer Persona auf das Problem aus?
- Ideen finden - Ideen visuell Sammeln: Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es aus Sicht der vorher festgelegten Perspektive?
- Prototyp - Idee auswählen (evtl. mehrere kombinieren) und danach einen Prototypen erstellen
- Prüfen - Umsetzbarkeit prüfen und realisierbare Lösung finden (Durchführbarkeit, Wünschbarkeit, Machbarkeit)
Wenn der Prototyp nicht erfolgreich ist, kann man einen oder mehrere Prozessschritte wiederholen. Nach einem erfolgreichen Prototypen folgt die letztendliche Produktentwicklung.
Hier bietet es sich an mit einem MVP (Minimal viable product) nach der Lean Startup Methode zu starten.
In einem Design Thinking Workshop werden viele unterschiedliche Techniken angewendet. Je nach Phase, gewünschten Ergebnis, Zielgruppe, Branche oder Innovationsgrad können die eingesetzten Tools variieren.
Design Thinking Tools
- Brainstorming
- Photojournal
- The Five Whys
- Body Language
- Frame Your Design Challenge
- Analogous Inspiration
- Lean Canvas
- Expert Interview
- Resource Flow
- Journey Map
- Top Five
- Live Prototyping
Siehe Design Kit Methods http://www.designkit.org/methods
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